Ratgeber für Dünger
Ein grüner Daumen ist leider nicht alles, was eine Pflanze im heimischen Garten oder Haus zum Überleben braucht. Neben dem idealen Standort müssen die Pflanzen auch ausreichend Wasser und einige auch Dünger bekommen, wenn die Erde selbst nicht über ausreichend Nährstoffe verfügt. Dünger dient dazu, Kulturpflanzen mit den benötigten Nährstoffen zu versorgen, die der Boden nicht ausreichend hergibt. Dadurch wird ein schnelleres Wachstum erzeugt. Auch in der Landwirtschaft wird Dünger eingesetzt, um höhere Erträge zu erzielen. Zudem wirken einige Dünger gegen Schädlinge.
Die wichtigsten Inhaltsstoffe von Dünger
Dünger setzt sich aus Stickstoff, Phosphor und Kalium zusammen. Neben diesen Hauptbestandteilen enthält Dünger oftmals auch noch Calcium, Magnesium, Schwefel und Spurenelemente. Stickstoff dient der Erzeugung von Blattmasse, Phosphor der Blüten- und Fruchtbildung, Kalium der Holzbildung und Pflanzenstatik und Magnesium fördert die Nährstoffaufnahme.
Die Qual der Wahl des Düngers
Dünger werden in fester und flüssiger Form und oftmals auch mit einem speziell auf die einzelne Pflanze abgestimmten Nährstoff angeboten. So werden Einnährstoffe und auch Mehrnährstoffdünger unterschieden. Viele Hersteller bieten spezielle Rasendünger, Obst- und Gemüsedünger, Blumen- und Grünpflanzendünger, als auch Dünger für Nadelgehölze und Ziersträucher. Neben diesen mineralischen Düngern, die meist synthetisch hergestellt werden, existieren die organischen Dünger wie Mist, kompostierte Pflanzenabfälle sowie Gülle, Jauche oder auch Hornspäne. Organische Dünger werden meist direkt auf den Boden gestreut und leicht in die Erde eingearbeitet und sind vor allem für größere Flächen ideal. Für Kübelpflanzen oder sehr kleine Beete eignet sich Flüssigdünger sowie gekörnter Dünger.
Wer erfand die chemischen Düngemittel?
Schon früh begann man, landwirtschaftlich genutzte Felder mit tierischen und menschlichen Fäkalien zu bestreuen, um die Ernte zu steigern. Seit dem 19. Jahrhundert benutzte man auch Asche, Kalk und Mergel. Der Chemiker Justus von Liebig wies 1840 schließlich die wachstumsfördernde Wirkung von Stickstoff, Phosphaten und Kalium nach, die von da an als Dünger eingesetzt wurden. Da sich die Nährstoffe nur schwer natürlich besorgen ließen, stellte man diese schnell synthetisch her. Carl Bosch erfand ein Verfahren, mit dem die massenhafte Herstellung von Ammoniak möglich war, gemeinsam mit dem Chemiker Fritz Haber schuf dies die Grundlage der Produktion von synthetischem Stickstoff-Dünger.
Düngereinsatz im heimischen Garten
Die private Verwendung von Dünger hat nicht die gravierenden Auswirkungen wie die Düngung in der Landwirtschaft. Für Blumen in Kübeln ist Dünger oft überlebenswichtig, da sie unzureichend mit Nährstoffen versorgt werden. Denn anfangs Nährstoffreiche Blumenerde verbraucht sich mit der Zeit. Um den richtigen Dünger für die jeweilige Pflanze zu erwischen, kann man auf die speziell für die jeweilige Pflanzenart zugeschnittene Düngermischung zurückgreifen. So ist die richtige Zusammensetzung des Düngers gewährleistet.
Die richtige Dosierung des Düngers
Daneben gilt zu beachten, dass der Dünger auf keinen Fall überdosiert werden sollte. Außerdem gelten für das Düngen gewisse Regeln: Nie in praller Sonne, starker Hitze, am frühen Morgen oder bei trockenem Boden düngen. Grundsätzlich wird während der Vegetationszeit einmal pro Woche gedüngt. Kakteen, Bonsai und auch Koniferen deutlich seltener. Rasen kann dreimal pro Jahr gedüngt werden.