Mexikanische Zigarren

In San Andrés Tuxtla, Veracruz, spiegelt sich Mexikos tiefe Verwurzelung in der Tabakindustrie wider. Die Stadt ist berühmt für die Herstellung von Puros, Zigarren ausschließlich aus lokalem Tabak, die für ihr exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis bekannt sind und besonders in den USA Anklang finden. Marken wie Te Amo (gegründet 1968), Casa Turrent und Santa Clara 1830 haben auch in Deutschland einen festen Platz erobert. Das charakteristische dunkle San Andrés-Deckblatt verleiht den mexikanischen Zigarren ihre intensiven und unverwechselbaren Aromen. Weiterlesen

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Mexikanische Zigarren

Mexiko – das Land der Puros

Mexiko ist ein Land, das mit mehreren Superlativen aufwarten kann. Das annähernd 2 Millionen Quadratkilometer große Land ist die Heimat von rund zehn bis zwölf Prozent aller weltweit vorkommenden Tier- und Pflanzenarten und zählt damit zu den sogenannten "Biodiversitäts-Hotspots" dieser Erde. Außerdem ist die Metropolregion von Mexiko-Stadt mit über 21 Millionen Einwohnern eine der größten weltweit. Darüber hinaus gehört das mittelamerikanische Land zu den Ländern mit der größten Anzahl indigener Sprachen – 62 verschiedene wurden gezählt.

Dass Mexiko in Sachen Tabake und Zigarren im Vergleich zu anderen, klassischen Anbauländern ebenfalls einige Besonderheiten aufweist, ist nicht vielen bekannt. Das Land der Mayas und Azteken war neben Kuba über viele Jahrzehnte das einzige Land, das in der Lage war, Puros herzustellen – also Zigarren, deren Tabakanteile einzig aus dem Ursprungsland stammen ohne Beimischungen aus fremden Ländern. Und sogar ins Guinessbuch der Rekorde hatte es Mexiko geschafft – nämlich mit der mit 48 Zentimetern längsten rauchbaren Zigarre der Welt, der Santa Clara Magnum.

Mexikanischer Bestseller auf dem US-Zigarrenmarkt

Tabak ist eine der ältesten und bedeutendsten Kulturpflanzen der indianischen Ureinwohner Amerikas. Darstellungen der Pflanze und Bildnisse rauchender Götter finden sich auf Tempeln und Pyramiden der Maya. Schwerpunkt der alten Tradition mexikanischer Zigarrenherstellung ist vor allem die Stadt San Andrés Tuxtla, im Bundesstaat Vera Cruz in der Nähe des Golfs von Mexiko gelegen. Das umliegende San-Andrés-Tal wird von zahlreichen Flüssen und Bächen mit frischem, kaltem Wasser durchzogen, und die Böden sind dank einiger Vulkane reich an Pottaschen, die den Tabakpflanzen reichhaltige Mineralien spenden. Hauptabnehmer mexikanischer Zigarren sind traditionell die USA – nicht nur der geographischen Nähe und der engen wirtschaftlichen Verflechtungen beider Länder wegen.

Mexikanische Zigarren weisen ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf, denn die handgemachten Zigarren von ausgezeichneter Qualität sind im Allgemeinen preiswert zu haben. Jedoch mit der Einschränkung, dass sie den Ruf haben, immer etwas herb und trocken zu schmecken. Mit großem Interesse der Aficionados wurde deshalb die Entwicklung der Premium-Marke Te amo im Jahre 1968 aufgenommen, die sich auch dank einer gekonnten Marketingstrategie fest im US-Markt etablieren konnte und zu einer der beliebtesten Zigarren der Vereinigten Staaten wurde. Diese Puros liegen in einer großen Auswahl an Formaten vor, die sich insgesamt durch einen kräftigen Geschmack und eine gute Machart auszeichnen. Galten die Deckblätter in der Vergangenheit als manchmal recht derb, hat sich die Qualität während der letzten Jahre spürbar verbessert.

Santa Clara – eine mexikanische Zigarrentradition

Zum Besten, was Mexikos Zigarrenproduktion zu bieten hat, gehört die Marke Santa Clara 1830, die in San Andrés unter Verwendung heimischer Deckblätter hergestellt wird. Inhaber der fábrica ist Jorge Ortiz Alvarez, dessen Vorfahren schon im 19. Jahrhundert im Zigarrengeschäft tätig waren. Vermutlich seit den 1830er Jahren bewirtschaftet die Familie Ortiz Tabakplantagen im San-Andrés-Tal. Aber erst in der fünften Generation begann 1967 der Aufstieg der bekannten Santa Clara 1830, als Jorge Ortiz Alvarez begann, mit verschiedenen Saaten und Tabakmischungen zu experimentieren, um eine ganz eigene Zigarre zu kreieren. Heute bringt diese Marke eine der besten Zigarren Mexikos hervor. Die Einlagenmischung besteht aus süßlichem San-Andrés-Blatt und vollem Veracruz-Tabak, den man aus Havanna-Saaten gezogen hat. Einige Deckblätter hingegen werden aus Sumatra-Saaten gezogen. Die 1830 hat einen milden bis mittelvollen Körper, der beim Smoke feine Noten von Nuss zum Vorschein bringt. Sogar von ungeübten Zigarrerauchern wird der süßlich-würzige Rauch als angenehm beschrieben. Dennoch ist es schwierig, Vergleiche mit kubanischen oder dominikanischen Zigarren zu ziehen, da der trockene Geschmack als typisch mexikanisch gilt und nicht jedermann gefällt. Als echte Puro besteht sie zu 100 Prozent aus mexikanischen Tabaken. Bei manchen Formaten weisen die Deckblätter dunkle bis zu tief dunkle Färbungen auf, Colorado oder Maduro genannt. Neu im Markensortiment sind aromatisierte Zigarillos, die den Namen Santa Clara 1830 Chicos tragen und die in den Geschmacksrichtungen Schokolade, Kirsch, Vanille und Tropenfrucht erhältlich sind.

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