Rucksäcke aus Leder

Rucksäcke im Allgemeinen überzeugen seit jeher durch Komfort und Zweckmäßigkeit. Seitdem sie wieder in den Fokus der Mode gerückt sind – 90er Jahre Revival sei Dank – liegen Lederrucksäcke gleich doppelt im Trend. Sie gelten als erwachsener und eleganter als Ihre Cousins aus Canvas oder Nylon. Kein Wunder also, dass Damen und Herren gleichermaßen begeistert von ihnen sind. Oft etwas kleiner und kompakter, werden sie besonders gerne als Stadtrucksäcke genutzt und bieten eine rückenschonende und modische Alternative zur Handtasche.

Leder ist ein Naturprodukt, das atmet, reift und sich weiterentwickelt. Das Zusammenspiel von Form und Material ist daher bei Lederrucksäcken besonders spannend. Taschen aus Rindsleder beispielsweise gelten als besonders robust und formstabil. Ziegenleder hingegen ist weicher, elastischer und eignet sich deshalb gut für weniger strukturierte Modelle.

Kaum ein Material blickt auf eine so lange Geschichte zurück - Tierhäute fanden schon in der Steinzeit Verwendung. Heute ist der Gebrauch des natürlichen Materials natürlich nicht mehr zwingend. Wer aus ethischen Gründen die Verarbeitung von Leder ablehnt, für den kann Kunstleder eine Alternative darstellen, welches dem Naturmaterial optisch in nichts nachsteht. Denn darauf will man ungerne verzichten, sind die eleganten Ledertaschen doch zu nahezu jedem Outfit kombinierbar. Welche Modelle es gibt und welcher Look dazu passt, verraten wir Ihnen hier!

Die klassische Rucksackform zeichnet sich aus durch ihre abgerundeten Ecken und den oberen Reißverschluss. Häufig ist noch eine Außentasche angebracht, in der Kleinigkeiten verstaut werden können.

Grundsätzlich eher athletisch, kommt der klassische Stadtrucksack in der Ledervariante erwachsener daher und lässt sich noch vielseitiger kombinieren. Sportlichen Outfits wie Jogginghose plus Blouson verleiht er den nötigen Schuss Coolness, während er lässigen Looks den letzten Schliff verpasst.

Dieses Modell erinnert aufgrund seiner kastigen Form an einen altmodischen Schulranzen oder die klassische Aktentasche. Die elegante, strukturierte Optik macht ihn zum perfekten Business-Begleiter.

Der Ranzen kommt zusammen mit einem klassischen Look am besten zur Geltung: Ein gerade geschnittener Wollmantel und eine allgemein schmale Silhouette setzen ihn ideal in Szene. Von allen Rucksackformen ist er die bürotauglichste, weswegen er bei den Damen auch zu Blazer und Kostüm eine gute Figur abgibt.

Das Hauptmerkmal dieses Designs ist der Umschlag, der an Kuriertaschen erinnert. Mittels eines Druckknopfs oder Magnetverschlusses wird er befestigt. Dieses Modell gewinnt dadurch an Flexibilität und kann sich leicht an die Füllmenge anpassen.

Als König der Zweckmäßigkeit versprüht er einen leicht altmodischen Charme. Einen reizvollen Kontrast bildet er zu minimalistischen Outfits mit geraden Linien, aber auch zum Retro-Look lässt er sich wunderbar kombinieren.

Auf gut Deutsch Kordelzugbeutel genannt, ist diese lässige Form unter Umhängetaschen schon länger vertreten. Mit zwei Umhängegurten statt einem wird daraus ein praktischer und stylisher Rucksack.

Egal ob als Rucksack oder Umhängetasche - viele Modelle lassen sich in beiden Varianten tragen - die Kordelzugvariante ist perfekt für die Freizeit. Als solches passt die Tasche am besten zu entspannten Looks, genauso wie zum Boho-Stil nebst wallenden Röcken und Sandalen.

Die Pflege muss nicht aufwendig sein, ist aber notwendig, um Ihr neues Lieblingsstück lange schön zu erhalten. Jedes Leder mit seiner individuellen Beschaffenheit hat auch unterschiedliche Pflegebedürfnisse. Eine Gemeinsamkeit, die alle vereint, besteht in der Notwendigkeit des Imprägnierens. Ein gutes Imprägnierspray muss nicht die Welt kosten, ist aber der einzige Weg, Ihren Lederrucksack dauerhaft vor Nässe und unschönen Flecken zu schützen.

„Viel hilft viel“ ist jedoch nicht angesagt – tragen Sie lieber öfter eine geringe Menge Spray auf. Als allgemeine Richtlinie gilt, das Imprägnieren etwa alle sechs Wochen zu wiederholen, um den Effekt aufrechtzuerhalten.

Sollte Ihr Lederrucksack trotz aller Vorsicht einmal nass werden, stopfen Sie ihn am besten mit Zeitungspapier aus und lassen ihn lufftrocknen. Heizungswärme und UV-Strahlung hingegen können ihn dauerhaft schädigen.

Eine etwaige Fleckenentfernung sollten Sie ebenfalls vorsichtig angehen. Auf keinen Fall sollten aggressive Reinigungsmittel oder gar Nagellackentferner zum Einsatz kommen. Verwenden Sie stattdessen lieber einen speziellen Lederradiergummi oder Pflegeschwamm.

Darunter fallen alle Lederarten, deren Narbenseite nach außen verarbeitet ist. Die Stärke der natürlichen Narbung des Tieres spielt dabei keine Rolle. Kalbsleder z.B. haben eine flache Narbung, Krokodilleder eine sehr starke - dennoch gilt beides als Glattleder. Man unterscheidet zwischen oberflächengefärbtem Material und Anilinleder, das offenporig ist. Letzteres hat eine angenehme Haptik, neigt aber zum Ausbleichen und zur Fleckenanfälligkeit. Oberflächengefärbte Leder sind widerstandsfähiger, aber nicht so weich.

Pflegetipp: Um Geschmeidigkeit und Farbintensität aufrechtzuerhalten, alle paar Wochen eine dünne Schicht Pflegemilch oder -creme auftragen.

Gelegentlich wird es irrtümlich auch als Wildleder bezeichnet. Tatsächlich ist dieses jedoch die Sammelbezeichnung für das Leder von Tieren, die in freier Wildbahn leben, was in der heutigen Zeit immer seltener vorkommt. Rauleder hingegen ist der Oberbegriff für alle velourigen Leder - das sind oberflächengeschliffene Materialien mit einer mehr oder weniger samtigen Oberfläche. Narbenseitig geschliffenes Rauleder heißt Nubuk; aus der Retikularschicht der Tierhaut gewonnen wird es Veloursleder genannt.

Pflegetipp: Nie mit Wasser oder Creme reinigen, sondern zur Fleckenentfernung eine Lederbürste verwenden, bei größeren Flecken auch einen Lederradierer.

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei Lackleder um gewöhnliches Leder, das mit einer Lackschicht überzogen wurde und traditionell für besondere Anlässe vorbehalten war. Die hochglänzende Oberfläche entsteht entweder durch eine Lackierung oder durch das Überziehen mit einem glänzenden Film. Diese Schicht ist wasser- und schmutzundurchlässig, aber auch anfällig für Kratzer und Abschürfungen.

Pflegetipp: Flecken mit einem feuchten Lappen abwischen und ab und an eine Politur verwenden, um Lackbruch vorzubeugen.